Fast ein Jahrzehnt nach Beginn der Planungen wurde am 9. Oktober 1968 die Wilhelm-Leuschner-Schule als Additive Gesamtschule an der Steinernstaße in Mainz-Kostheim eingeweiht. Ein Jahr später fiel die Entscheidung für die Umwandlung in eine Integrierte Gesamtschule (ab Jahrgangsstufe 7) und damit für eine reformorientierte Pädagogik. In der Folgezeit baute ein junges Kollegium mit großem Engagement eine der drei Integrierten Gesamtschulen Hessens auf. 1970 wurde nach der Fertigstellung des letzten großen Gebäudes – wegen seiner Form „L-Bau“ genannt – großzügige Räumlichkeiten für den Kunst-, Arbeitslehre- und naturwissenschaftlichen Unterricht zur Verfügung gestellt. 1972 besuchten die ersten Schüler die Gymnasiale Oberstufe der Wilhelm-Leuschner-Schule. Danach erfolgten pädagogisch-innovative Modellversuche wie beispielsweise Lokalfernsehen. 1988 öffnete die Wilhelm-Leuschner-Schule erstmals für die fünften und sechsten Klasse ihre Pforten. Nun entstand ein eigenständiges Unterrichtskonzept für die Unter- und Mittelstufe. Ab Anfang der 1990-er Jahre arbeiteten die Pädagogen der Gymnasialen Oberstufe an der Entwicklung eines zeitgemäßen, inhaltlich ausgewiesenen Programms zur optimalen Vorbereitung auf Beruf und Studium. Ab 1998 setzte die Jahrgangsstufe 12 mit fächerübergreifendem Projektunterricht ein.
Die Wilhelm-Leuscher-Schule ist nach dem Stadtrat in Darmstadt, Mitglied des Hessischen Landtags, hessischen Innenminister und stellvertretenden Vorsitzenden des „Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes“, Wilhelm Leuscher (1890–1944), benannt. Er protestierte gegen die Auflösung der Gewerkschaften durch das Hitler-Regime, betätigte sich führend in der Widerstandsbewegung, wurde 1944 zum Tode verurteilt und in Plötzensee gehängt.
Literatur zum Thema:
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